Weitere Naturheilverfahren

Oft ist es sinnvoll, je nach Problematik des Tieres, die Hauptbehandlungsmethoden mit geeigneten weiteren Präparaten oder Verfahren zu ergänzen. Es gibt zahlreiche potente Therapeutika, die zusätzlich unterstützend eingesetzt werden können, einige möchte ich Ihnen hier kurz vorstellen.

Mykotherapie

Was ist Mykotherapie?

In der alternativen Medizin sind die sogenannten Vitalpilze traditionell ein fester Bestandteil bei der Therapie vieler Erkrankungen. Die Mykotherapie (Pilzheilkunde) gehört zu den ältesten Naturheilverfahren der Welt und hat ihren Ursprung in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).

Welches sind die Vorteile der Mykotherapie?

Ein bedeutender Vorteil der Mykotherapie ist, dass die Anwendung von Heilpilzen eine sanfte und nebenwirkungsfreie Behandlungsmethode darstellt. Sie bekämpfen die Ursachen bestimmter Leiden und nicht nur deren Symptome und wirken dabei absolut natürlich.

Durch die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten und die sanfte Wirkung sind Vitalpilze eine wertvolle Ergänzung in der naturheilkundlichen Behandlung und bieten sowohl präventive als auch therapeutische Vorteile.

Wie wirken Vitalpilze?

In der Natur müssen Pilze ähnliche Angreifer abwehren wie der menschliche und tierische Körper. Daher entwickeln sie antivirale, antibiotische und fungizide Substanzen, die unsere Immunabwehr unterstützen. Zudem sind Pilze anpassungsfähig und fungieren als „Adaptogene“, die unserem Körper helfen, sich optimal an verschiedene Situationen anzupassen. 

Ihre Wirkungsweise strebt stets ein harmonisches Gleichgewicht an, das sowohl beruhigend als auch aktivierend wirken kann, das bedeutet sie wirken modelierend, je nachdem was der Körper gerade benötigt.
Dadurch helfen Heilpilze, überschießende und mangelhafte Reaktionen des Körpers auszugleichen.

Wo werden Vitalpilze angewendet?

Heilpilze finden außerdem Anwendung in der Krankheitsprävention, Entgiftung und Stärkung des Immunsystems und tragen zur Steigerung der körperlichen Kraft bei. Besonders bei chronischen Beschwerden bieten Vitalpilze vielen Tieren eine realistische Perspektive auf Symptomlinderung und eine Verbesserung der Lebensqualität.

Es gibt verschiedene Vitalpilze, die jeweils eine individuelle Wirkung und Wirkort besitzen. Allen gemeinsam ist jedoch ihre modulierende Wirkung auf das Immunsystem.

Der anhaltende Therapieerfolg durch Vitalpilze ist bei vielen Erkrankungen inzwischen durch zahlreiche Studien und Fachartikel wissenschaftlich belegt.

Aromaöl-Therapie mit ätherischen Ölen

Die meisten Menschen kennen Aromatherapie als den Einsatz von Aromaölen in Duftlampen, um Entspannung zu fördern oder das Raumklima zu verbessern. Doch Aromaöle können viel mehr; ihre heilende Wirkung wird zunehmend bekannter und findet immer häufiger Anwendung in Therapien.

Was sind ätherische Öle?

Ätherische Öle sind sekundäre Pflanzenstoffe, die in Pflanzen als Teil eines Überlebensmechanismus produziert werden. Sie haben in unterschiedlichen Pflanzen verschiedene Aufgaben, z.B.:

  • Schutz vor Insekten, Pflanzenfressern, Bakterien, Pilzen
  • Anlocken von nützlichen Insekten
  • Wundversorgung (z.B. Baumharze)
  • Schutz vor Austrocknung
  • Und vieles mehr.

Wie wirken ätherische Öle?

  1. Ätherische Öle verfliegen in der Luft.
  2. Der Duft wird eingeatmet.
  3. Winzige Molekühle des Öls dringen durch die Nasenschleimhaut ins Blut und direkt ins Gehirn.
  4. Sie dringen in das Gehirns und beeinflussen Emotionen und Entspannungsreaktionen.
    Über das limbische System werden auch emotionale Bereiche des Verhaltens, wie Freude, Wut, Angst etc. verstärkt oder gedämpft.
  1. Durch freisetzen von Neurotransmitter verwandelt der Hypothalamus die Gehirn-Stimulation in körperliche Funktionen, wie einen erhöhten Herzschlag, eine entzündungshemmende Reaktion etc.

Wie werden ätherische Öle beim Tier eingesetzt?

Weil die Moleküle ätherischer Öle sehr klein sind, dringen sie bei äußerer Anwendung leicht in die Haut ein und gelangen so in den Blutkreislauf. Dies ist die häufigste Anwendung beim Menschen. Bei Tieren hingegen erfolgt die Anwendung oft durch Lecken oder Schnüffeln der Öle, was ebenfalls beeindruckende therapeutische Ergebnisse liefert.

Die Anwendung ätherischer Öle bei Tieren basiert auf dem Prinzip, dass Tiere instinktiv wissen, was sie brauchen, um ihre Gesundheit zu erhalten. In der Natur haben sie die angeborene Fähigkeit zur Selbstmedikation und wählen die Kräuter, die sie benötigen, um gesund zu bleiben.

In der Therapie werden dem Tier ausgewählte, zu seinem Krankheitsbild passende Öle zum Riechen angeboten. Durch das Beobachten der feinen Reaktionen des Tieres lässt sich das passende ätherische Öl auswählen.

Indikationen für ätherische Öle sind deshalb sehr vielfältig!

Sie haben eine Wirkung auf:

  • Muskelatur, Gelenke
  • Verdauungssystem
  • Immunsystem
  • Nervensystem
  • Endokrines System
  • Haut
  • Emotionales Verhalten
  • Augen, Ohren
  • Und vieles mehr

Blutegel-Therapie

Die Blutegeltherapie ist eine traditionelle und anerkannte Therapie bei einer Reihe von Humanerkrankungen und wird auch in der Veterinärmedizin erfolgreich eingesetzt. Sie wird schon  seit etwa 3000 Jahren als Heilmittel verwendet.

Wie wirken Blutegel?

Der Blutegel (Hirudo medicinalis) verfügt über eine Vielzahl positiver Wirkstoffe in seinem Speichel, von denen bisher acht bekannt sind. Diese Wirkstoffe fördern unter anderem durch Gerinnungshemmung die lokale Blutzirkulation an der Ansatzstelle und helfen insbesondere gegen schmerzhafte Entzündungen, aber auch chronische Erkrankungen können aufgrund der stark verbesserten Stoffwechselsituation durch die Blutegeltherapie häufig positiv beeinflusst werden. Eine antibiotische Wirkung wird ebenfalls vermutet.

Es wird berichtet, dass kranke oder verletzte Wildtiere bewusst blutegelbesetzte Gewässer aufsuchen, in der Hoffnung auf eine heilsame Behandlung durch die Blutegel.

Wie wird mit Blutegeln behandelt?

Die Ansatzstelle wird rasiert, damit der Blutegel gut haften kann. Danach saugt sich der Egel fest und sägt sich mit seinen Kalkzähnchen vorsichtig in die Haut. Dieser Vorgang ist für das Tier weitgehend schmerzfrei, da der Blutegel währenddessen schmerzlindernde Stoffe in die Wunde absondert. 

Der Saugvorgang dauert zwischen 30 und 60 Minuten pro Egel, kann aber variieren. Der Egel fällt von allein ab und sollte nicht vorzeitig mechanisch entfernt werden. Die Wunde bleibt durch gerinnungshemmende Stoffe 4 bis 12 Stunden geöffnet und blutet nach. Dies ist ein Teil der heilenden Wirkung der Blutegelbehandlung. Die Speicheldrüsen der Egel sind nachweislich keimfrei, sodass eine Infektion des Wirtes sehr unwahrscheinlich ist.

Laut neuem Tierarzneimittelgesetz wird zur Blutegelbehanbdlung eine schriftliche Empfehlung durch den Tierarzt benötigt.

Indikationsbeispiele für die Blutegelbehandlung

beim Pferd:

  • Gelenkgallen
  • Arthrose, Arthritis, Spat
  • Sehnenverletzungen
  • Hufrehe
  • Hämatome
  • Mauke
  • Tendinitis, Tendovaginitis
  • Ekzeme
  • Und weitere

beim Hund:

  • Blutohr
  • Bandscheibenvorfall, Lumbago
  • Entzündungen
  • schlecht heilende Wunden
  • Tendinitis, Tendovaginitis
  • Arthrose
  • Hämatome, Abzesse
  • und weitere

Homöopathische Begleittherapie

Homöopathie ist ein Naturheilverfahren, das vor über 200 Jahren vom deutschen Arzt und Wissenschaftler Samuel Hahnemann bekannt gemacht wurde. Der zentrale Grundsatz der Homöopathie lautet: „Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt“.

In der Homöopathie gibt es keine Unterteilung in Fachgebiete. Sie ist eine ganzheitliche Heilmethode, die davon ausgeht, dass immer der gesamte Mensch erkrankt und nicht nur ein Teil des Körpers. Körper, Geist und Seele beeinflussen sich gegenseitig und bilden eine untrennbare Einheit. 

Homöopathie wirkt dort, wo die körpereigene Regulation noch intakt ist und die Möglichkeit zur Selbstheilung besteht. Viele akute Erkrankungen und auch langwierige Beschwerden lassen sich durch Homöopathie dauerhaft lindern.

In der klassischen Homöopathie wird eine ausführliche Anamnese durchgeführt, bei der auch Aspekte berücksichtigt werden, die aus naturwissenschaftlicher Sicht für eine Diagnose irrelevant erscheinen. Ziel ist es, den Patienten als Ganzes zu erfassen und ein individuell abgestimmtes Medikament auszuwählen.

Ich praktiziere keine klassische Homöopathie, nutze sie jedoch ergänzend, wenn sie zum jeweiligen Gesundheitsbild des Patienten passt.

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